European Southern Observatory
European Southern Observatory ist der Name ist eines europäischen Forschungsinstituts, das Teleskope in Südamerika betreibt. Die deutsche Bezeichnung „Europäische Südsternwarte“ ist nicht gebräuchlich, eher wird die Abkürzung ESO verwendet. Meist wird entweder der weibliche Artikel (die ESO), oder gar kein Artikel benutzt; gelegentlich wird auch das ESO (von Observatorium) geschrieben.
Die Teleskope der ESO stehen in Chile : auf La Silla und dem Cerro Paranal . Die wohl derzeit bekanntesten Teleskope der ESO bilden das Very Large Telescope (VLT) auf dem Cerro Paranal, das aus vier „Unit Telescopes“ mit Hauptspiegeldurchmessern von 8,2 m besteht. Gegenwärtig wird zusammen mit anderen Organisationen das ALMA Mikrowellen - Interferometer errichtet. Für die Zukunft plant die ESO bereits an einem 100-m- Spiegelteleskop mit dem Arbeitstitel OWL (Overwhelmingly Large Telescope), das unter günstigen Bedingungen etwa um 2015 in Betrieb genommen werden könnte.
Die Organisation wurde 1962 gegründet, um europäischen Astronomen Beobachtungsmöglichkeiten am Südsternhimmel zu verschaffen. 1980 zog ESO von ihrem damaligen Sitz in Genf nach Garching bei München, wo noch heute (Anfang 2006) der Hauptsitz ist. Das heutige Gebäude ist ein Geschenk der Bundesrepublik Deutschland. Wie etwa das CERN ist ESO als internationales Institut nicht Subjekt nationaler Rechtsprechung sondern besitzt einen quasi- diplomatischen Status. Zudem gibt es Stationen in Chile einen Bürokomplex in Santiago , der in Größe und Aufbau einem astronomischen Institut entspricht und zwei kleine regionale Büros in Antofagasta und La Serena . Dazu kommen die oben beschrieben Observatorien .
ESO hat elf Mitgliedstaaten: Belgien , Dänemark (seit 1967), Deutschland , Finnland (seit 1. Juli 2004), Frankreich , Großbritannien (seit 2002), Italien (seit 1982), die Niederlande , Portugal (seit 2001), Schweden und die Schweiz (seit 1982). Die Gastnation der Observatorien, Chile , ist nicht Mitglied, dortige Astronomen haben aber ebenfalls bevorrechtigten Zugriff auf die Beobachtungszeit. Astronomen anderer Nationen wird Beobachtungszeit nur gewährt, wenn sie nachweisen, über keine andere adäquate Beobachtungsmöglichkeit zu verfügen.
Beobachtungszeit kann zweimal im Jahr für das übernächste Beobachtungssemester beantragt werden. Je nach Teleskop wird zwei- bis fünfmal soviel Zeit beantragt wie tatsächlich vergeben werden kann. Die Vorschläge werden durch ein beratendes Gremium nach wissenschaftlicher Qualität gewichtet.
Otto Heckmann | 1962–1969 |
Adriaan Blaauw | 1970–1974 |
Lodewijk Woltjer | 1975–1987 |
Harry van der Laan | 1988–1992 |
Riccardo Giacconi ( Nobelpreisträger ) | 1993–1999 |
Catherine Cesarsky | seit 1999 |
Weblinks
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