Eringer
Das Eringer ist eine Hausrindrasse, die insbesondere im Kanton Wallis gehalten werden. Eringer zählen zu den alten Haustierrasssen.
Erscheinungsmerkmale
Eringer Rinder haben ein dunkelrotes bis schwarzbraunes Haarkleid. Gescheckte Tiere sind selten. Kennzeichnend ist der kurze und breite Kopf, der eine konkave Stirnlinie hat. Die Tiere sind stark bemuskelt; beide Geschlechter haben kräftige Hörner.
Die Widerristhöhe beträgt bei Stieren 125 bis 134 Zentimeter. Sie wiegen ausgewachsen zwischen 650 und 750 Kilogramm. Die Widerristhöhe der Kühe beträgt zwischen 118 und 128 Zentimeter. Ihr Gewicht beträgt 500 bis 600 Kilogramm. Sie gelten als fleischbetonte Zweinutzungsrasse . Ihre Milchleistung liegt bei 3.200 Kilogramm pro Jahr.
Die Rinder gelten als anspruchslos und anpassungsfähig. Sie können auch Höhenweide oder Almwiesen beweiden.
Zuchtgeschichte
Die Vorfahren dieser Rassse sollen bereits mit den Römern in das Gebiet des heutigen Wallis gekommen sein. Ein Rassestandard für diese alte Rasse wurde jedoch erst 1884 festgelegt. 1917 erfolgte die Gründung eines eigenen Zuchtverbandes.
Unter Verwendung von Eringer Rindern wurden mehrfach andere Rinderrassen gezüchtet, die im Alpenraum eine Rolle gespielt haben. So soll beispielsweise auch das Tuxer Rind , das Evolèner und die Pustertaler Schecken vom Eringer abstammen. Die Bestände des Eringer Rindes sind seit den 1960er Jahren jedoch zurückgegangen. Im Jahr 2.000 betrug der Bestand etwa 13.500 Tiere. Reinrassige Stiere, die zur Besamung dienen, befinden sich unter anderem auf einer Besamungsstation in Neuenburg .
Der Kuhkampf
Eringer Kühe gelten als eine Rasse, bei der auch die Kühe ein hohes Aggressionspotential haben. Sowohl Kühe als auch Färsen lässt man im Frühjahr in fünf Gewichtsklassen gegeneinander kämpfen. Siegertiere erzielen hohe Verkaufspreise. Diese Kuhkämpfe sind heute im Wallis eine große Touristenattraktion und für viele Halter der Anlass, diese Tiere im Nebenerwerb zu halten.
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