Kinderfreibad
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Begriff, Entstehung
Die Kinderfreibäder der Stadt Wien entstanden in der Zeit des " Roten Wien" auf eine Initiative von Julius Tandler . Sie sollten neben den neu errichteten Parkanlagen in der Stadt und in den Gemeindebauten ein Mittel zur Vorbeugung gegen Lungenkrankheiten und Rachitis sein. Auch sie wurden innerhalb des Stadtgebiets angelegt und waren für 6-14-jährige Kinder und Jugendliche bestimmt. Sie durften diese Badeanstalten im Sommer (Juni-August) unentgeltlich benutzen, allerdings nur an Wochentagen. Erwachsenen war der Zutritt nicht oder nur beschränkt (ohne Bademöglichkeit, nur im Kleinkinderbereich als Aufsichtsperson) erlaubt. Richtiges Schwimmen war allerdings nicht möglich: die Becken waren höchstens 60 cm tief. Sie waren fast zumeist mit Hochquellwasser gefüllt, teilweise mit Wasser aus der Wien.
Geschichte
Als erster Vorläufer der Kinderfreibäder konnte das Hütteldorfer Staubecken im Jahre 1917 bezeichnet werden, wo Kinder damals umsonst baden durften. Das erste richtige Kinderfreibad entstand in Floridsdorf, danach wurden jene im heutigen Auer-Welsbach-Park und in der Geiselbergstraße in Simmering erbaut. Zwei weitere wurden im Schweizergarten (1923) und im Türkenschanzpark in Währing (1926) errichtet. Im Schweizergarten wurde ein Zierteich umgebaut. 1923 wurde der Wasserbehälter Steinhof der Hochquellenwasserleitung zum Kinderfreibad Gallitzinberg umgebaut. Im Jahre 1928 gab es in Wien schon 18 Kinderfreibäder, die in diesem Jahr 1,2 Millionen Besucher zählten.
Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, verfügte die Gemeinde Wien über 23 Kinderfreibäder. Sie wurden im Krieg vernachlässigt und zum Teil schwer beschädigt. Erst Anfang der fünfziger Jahre konnten die meisten Anlagen ihren Betrieb wieder aufnehmen, und bis zum Beginn der siebziger Jahre wurden noch zehn weitere Kinderfreibäder errichtet. Die meisten Kinderfreibäder (32) gab es 1972. In einigen Kinderfreibädern wurden auch Schwimmbecken für Jugendliche zusätzlich zu den alten Planschbecken errichtet. Durch die Errichtung von Badeanstalten mit Erlebnisbereich und die veränderten Freizeitgewohnheiten verloren die Kinderfreibäder ihre Attraktivität, die noch dazu oft technische Mängel aufwiesen und sich oft in desolatem Zustand befanden. Die Stadt Wien entschloss sich dazu, die Bäder entweder aufzulassen oder zu renovieren. Zur Zeit werden alte Kinderfreibäder zu "Familienbädern" mit kleinem Erlebnisbereich umgebaut, ein schönes Beispiel dafür ist das Kinderfreibad am Hofferplatz im 16. Gemeindebezirk, das 2002 rundum erneuert wurde. Das Kinderfreibad im Pezzlpark (17. Bezirk) wurde mit dem benachbarten Jörgerbad zusammengebaut und ergänzt nun das Hallenbad mit einem Freibereich. Zur Zeit gibt es 11 Familienbäder in Wien, sie sind für Kinder und Jugendliche immer noch gratis, und erwachsene Begleitpersonen bei Kleinkindern sind erwünscht, sie zahlen zur Zeit zwei Euro Eintritt. Die Badeanstalten sind in der Regel vom 1. Juni bis zum 31. August, auch an Wochenenden geöffnet.
Standorte der Familienbäder
- 2., Augarten/Eingang Karl-MeiĂźl-StraĂźe
- Koordinaten: 48° 13′ 41" N, 16° 22′ 25" E
- 2., Max-Winter-Platz
- Koordinaten: 48° 13′ 13" N, 16° 24′ 01" E
- 3. , Schweizergarten/Eingang Kleistgasse
- Koordinaten: 48° 11′ 17" N, 16° 23′ 19" E
- 10., GudrunstraĂźe/Ecke Absberggasse
- Koordinaten: 48° 10′ 33" N, 16° 23′ 24" E
- 11., Herderpark/Herderplatz
- Koordinaten: 48° 10′ 21" N, 16° 24′ 40" E
- 14., Reinlgasse/Ecke Märzstraße
- Koordinaten: 48° 11′ 46" N, 16° 28′ 42" E
- 16., Hofferplatz
- Koordinaten: 48° 12′ 32" N, 16° 16′ 59" E
- 18., Währinger Park/Eingang Semperstraße
- Koordinaten: 48° 13′ 53" N, 16° 20′ 55" E
- 19., Hugo-Wolf-Park/Eingang Dänenstraße
- Koordinaten: 48° 14′ 23" N, 16° 20′ 01" E
- 21., Stammersdorf/Luckenschwemmgasse/Ecke Josef-Flandorfer-StraĂźe
- Koordinaten: 48° 18′ 01" N, 16° 24′ 36" E
- 21., Strebersdorf/Roda-Roda-Gasse
- Koordinaten: 48° 17′ 35" N, 16° 23′ 03" E
Literatur
- Doblhammer, R., Drexel, A., Grimm-Pretner, D., Kainz, M., Zemann, R. (1992): Städtische Kinderfreibäder in Wien. Generelle Studie über Nutzungsansprüche und Nutzungsalternativen bei städtischen Kinderfreibädern aus freiraumplanerischer Sicht. Magistratsabteilung 18, Wien.
- Felix Czeike (1959): Wirtschafts- und Sozialpolitik der Gemeinde Wien 1919 - 1934, II. Teil. Verlag fĂĽr Jugend & Volk, Wien
Siehe auch
Weblink
Kategorien : Bauwerk in Wien | Stadtbaugeschichte | Badeanlage
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