Tulpenkanzel
Die Tulpenkanzel ist eines der bekanntesten Kunstwerke im Freiberger Dom (Sachsen). Als eine seltene Ausnahme hat der Dom zwei Kanzeln , die frei im Raum stehende Tulpenkanzel und die einer konventionellen Kanzel entsprechende "Bergmannskanzel".
Man nennt sie eine "großartige, eigenwillige Schöpfung spätgotischer Kunst". Dieser hohe Predigtstuhl oder, wie man sehr bald sagte, diese Festtagskanzel kann dem Werk des Bildhauers Hans Witten als Höhepunkt seines Schaffens zugeordnet weerden. Sie entstand zwischen 1508 und 1510. Die Tulpenkanzel wird weder von einer Wand noch durch Pfeiler gestützt und so scheint es, als würde dieses Meisterwerk aus Tuffstein wie ein Blütenkelch mit 4 Stengeln aus dem Boden wachsen. Diese Stengel sind zweimal mit Stricken an den inneren Schaft gebunden. Zwischen beiden Verschnürungen spielen singende Engelskinder. An dem Blütenkelch erscheinen die vier Kirchenväter Augustin als Bischof, Gregor als Papst, Ambrosius als Erzbischof und Hieronymos als Kardinal. Die dominierenden Figuren sind ein vornehm gekleideter Mann, am Fuße der Kanzel ruhend, von Löwen umgeben (es könnte Daniel, der Schutzpatron der Bergleute sein) und ein Knappe, der die Last der Wendeltreppe auf seinen Schultern trägt. Der Knappe sitzt auf einer Astgabel eines Baumstammes unterhalb des Treppenaufganges. Über dem Kanzelkorb schwebt ein hölzerner Schalldeckel, bekrönt von einer Madonna, die mit ihrem Kind spielt. Die Tulpenkanzel wurde, seitdem Pastor Nikolaus Hausmann, der erste Prediger der lutherischen Lehre, auf ihr 1538 zu Tode kam, zum Predigen nicht mehr benutzt.
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