Erwin Stein
Erwin Stein (* 7. März 1903 in Grünberg (Hessen), †15. August 1992 in Annerod, heute zu Fernwald) war ein hessischer Politiker der Nachkriegszeit und Richter am Bundesverfassungsgericht Karlsruhe. Der Jurist gilt als einer der Väter der hessischen Landesverfassung.
Leben
Nach dem Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Heidelberg, Frankfurt am Main und Gießen und der Promotion wirkte Stein zunächst bis 1933 als Staatsanwalt und Richter an verschiedenen hessischen Gerichten. Im Juli 1933 zwang ihn die jüdische Herkunft seiner Frau Hedwig, die sich am 23. März 1943 durch Freitod der bevorstehenden Deportation in ein Vernichtungslager entzog, dazu, um Entlassung aus dem Staatsdienst nachzusuchen und Rechtsanwalt in Offenbach am Main zu werden.
Nach dem Krieg engagierte er sich in der CDU . Stein war Mitglied der Verfassungsberatenden Landesversammlung für Groß-Hessen und ihres Verfassungausschusses, von 1946 bis 1951 Abgeordneter des Hessischen Landtags, von 1947 bis 1951 hessischer Kultusminister und, ab 1949 , zugleich hessischer Justizminister. Von 1951 bis 1971 war er Richter am Ersten Senat des Bundesverfassungsgerichts.
Steins Forderung nach einem christlichen Sozialismus wurde von späteren CDU-Politikern als zeitbedingte Verwirrung verurteilt.
Stein, Autor zahlreicher juristischer Schriften, war Mitherausgeber der Zeitschrift Neue Politische Literatur. Sein gemeinsam mit Georg August Zinn herausgegebener Kommentar zur hessischen Verfassung (erstmals 1954 , bis heute fortgeschrieben), kurz als Zinn/Stein bekannt, gilt als Standardwerk.
Unter seiner Ägide wurde 1949 die Archivschule Marburg gegründet.
Steins Namen trägt nicht nur eine von ihm gegründete Stiftung sondern (seit 1983 ) auch die Glasfachschule in Hadamar und (seit 2002 ) das Frankfurter Erwin-Stein-Haus, Sitz staatlicher Einrichtungen im Bildungsbereich .
Literatur
- Erwin Stein (1903-1992). Politisches Wirken und Ideale eines hessischen Nachkriegspolitikers, hrsg. von Andreas Hedwig/Gerhard Menk, Marburg 2004
Weblinks
- Literatur von und über Erwin Stein im Katalog der DDB
- Biographie PDF
- Kurze Würdigung mit Angaben zur Ehefrau
Georg August Zinn | Erwin Stein | Lauritz Lauritzen | Johannes Strelitz | Karl Hemfler | Herbert Günther | Karl-Heinz Koch | Christine Hohmann-Dennhardt | Rupert von Plottnitz | Christean Wagner | Jürgen Banzer |
Personendaten | |
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NAME | Stein, Erwin |
ALTERNATIVNAMEN | |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker und Richter am Bundesverfassungsgericht Karlsruhe |
GEBURTSDATUM | 7. März 1903 |
GEBURTSORT | Grünberg (Hessen) |
STERBEDATUM | 15. August 1992 |
STERBEORT | Annerod |
Kategorien : Mann | Deutscher | Staatsminister (Hessen) | CDU-Mitglied | Richter (Bundesverfassungsgericht) | Geboren 1903 | Gestorben 1992
Wikipedia
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