Alpenvorland
Als Alpenvorland bezeichnet man die flachen oder hügeligen Regionen rund um die Alpen. In der Schweiz bezeichnet der Begriff Voralpen einen der fünf geografischen Räume des Landes, genauer gesagt den Übergang vom leicht hügeligen Mittelland zum Gebirgsraum der Alpen. Außerhalb der Schweiz sind die Begriffe "Voralpen" oder "Voralpenland", die vor allem in den Medien zunehmend zu hören sind, irreführend, da sie topographisch irrelevant sind. Sie sollten aus Gründen der Klarheit vermieden werden.
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Geologie
Das Alpenvorland ist geologisch ein randlicher Meerestrog der Alpen ( Molassezone ), in dem in der Tertiärzeit bis zu 5000 Meter mächtige Sedimente aus Ton (" Schlier ", eine schiefrige, blaugraue Gesteinsart), Sand und Geröll abgelagert wurden. Seine heutige Gestalt verdankt es insbesondere den Eiszeiten .
Geschichte
Historisch betrachtet ist das Alpenvorland eine Region von besonderem Interesse, da an den Austritten von Flüssen aus den Alpen wegen der günstigen Lage an Transportwegen (Flusstäler), guten ebenen Böden und leicht verteidigbarem Randgebirge Städte gegründet wurden und sich gut entwickeln konnten. Beispiele wären Salzburg, Graz, Görz , Verona, und Mailand.
Einteilung
Nördliches Alpenvorland
Das nördliche Alpenvorland ist das in Österreich 10-50 km breite, nach Osten hin schmaler werdende 260 km lange Flach- und Hügelland zwischen Alpennordrand und Böhmischem Massiv.
Es reicht von der unteren Salzach bis zum Tullnerfeld und umfasst Teile von Salzburg, Oberösterreich und Niederösterreich.
In Deutschland setzt sich das nördliche Alpenvorland als Bayerisches Alpenvorland südlich der Donau fort. Die westlichen Teile des nördlichen Alpenvorlandes gehören zu Baden-Württemberg.
Alpenvorland im Osten und Südosten
Am Ostrand der Alpen, ab dem Leithagebirge, umfasst das Alpenvorland den Rand der Kleinen Puszta sowie die Hügelländer des südlichen Burgenlandes und der unteren Steiermark, wie dem oststeirischem Hügelland beiderseits der Grenze, um am Krainer Karst zu enden.
Südliches Alpenvorland
Das südliche Alpenvorland liegt fast vollständig in Italien und liegt am Rande der Poebene und deren Verlängerung im Osten an den Unterläufen von Etsch, Brenta, Piave, Tagliamento und Isonzo.
Schweiz
Die Schweizer Voralpen sind nicht mit dem Alpenvorland identisch. Die Voralpen sind hier die nördlichen Ausläufer der Alpen zum Schweizer Mittelland hin; der schweizerische Teil des Alpenvorlandes ist - geologisch wie topografisch - im Grunde genommen das Mittelland .
Die Voralpen nehmen ca. 12% der Landesfläche ein. Neben Jura, Mittelland, Alpen und Alpensüdseite sind sie einer der fünf geografischen Gliederungsräume. Wie die Alpen markieren sie einen Bogen zwischen Südwesten und Nordosten der Schweiz. Eine genaue Begrenzung zu den Alpen und zum Mittelland ist schwierig.
Anteil an den Voralpen haben die Kantone Waadt , Freiburg, Bern, Luzern, Zug, Ob- und Nidwalden , Schwyz, Zürich (Tössbergland), St. Gallen sowie das Appenzellerland , welches als charakteristische Voralpenregion gilt.
Die Voralpen sind eine überwiegend ländliche, stark hügelige bis gebirgige Zone, die von der Landwirtschaft, insbesondere von der Viehzucht geprägt ist. Die höchsten Erhebungen erreichen immerhin 1500 - 2000 Meter über Meer. Bekannte Gipfel sind die Rigi , der Rossberg und der Napf.
Wichtige Städte in den Voralpen sind Luzern, St. Gallen und Thun. Der Voralpen-Express verbindet Luzern mit St. Gallen.
Weblinks
- Eintrag über „Alpenvorland“ im Österreich-Lexikon von AEIOU
Kategorien : Alpen | Region in Bayern | Region der Schweiz
Wikipedia
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